podcast episode mit albrecht vorster und eva bovet über einschlafzuckungen

Zucken beim Einschlafen? Das steckt wirklich dahinter (mit Dr. Albrecht Vorster)

Willkommen beim Besser Schlafen Podcast

Folge #144

Plötzlich zuckt dein Bein oder dein Arm völlig unkontrolliert, manchmal sogar der ganze Körper – genau in dem Moment, in dem du gefühlt gerade eingeschlafen bist? Wenn du das kennst, bist du damit nicht allein. In dieser Folge des Besser Schlafen Podcasts spricht Eva mit dem Schlafforscher Dr. Albrecht Vorster über das Phänomen „Zucken beim Einschlafen“, das in der Fachsprache Einschlafmyoklonie genannt wird.

Spoiler: Nein, es ist keine Art Nahtoderlebnis. Und auch nichts, worüber du dir Sorgen machen musst.

Was ist eine Einschlafzuckung?

„Einschlafmyoklonien“ klingt nach kompliziertem Fachjargon, ist aber eigentlich ziemlich einfach erklärt:

Myo = Muskel
Klonus = Zuckung

Das heißt: Eine Einschlafmyoklonie ist eine spontane Muskelzuckung, die beim Übergang vom Wachzustand in den Schlaf passiert. Und das ist ganz normal. Fast alle Menschen erleben das hin und wieder – manche regelmäßig, andere kaum.

Warum kommt es zu Zuckungen beim Einschlafen?

Die Forschung zu Einschlafzuckungen ist noch recht überschaubar, weil sie kein medizinisch gefährliches Phänomen sind. Trotzdem gibt es einige Theorien, woher das Zucken beim Einschlafen kommt.

Dr. Vorster erklärt: Im Übergang vom wachen in den schlafenden Zustand verliert das Gehirn teilweise die Kontrolle über den Körper. Und genau in dieser Zwischenphase – wenn der Körper loslässt – kann es zu diesen Reflexen oder plötzlichen Entladungen kommen.

Manche Einschlafzuckungen starten im Rückenmark und laufen dann über das Nervensystem in den Muskel. Andere beginnen direkt im Muskel selbst. Wie genau das passiert, ist nicht vollständig erforscht – aber sicher ist: Es ist harmlos und ganz natürlich.

Warum träume ich beim Einschlafen, dass ich falle?

Viele Menschen berichten, dass sie in dem Moment, in dem sie zucken, auch träumen – meist davon, dass sie fallen. Aber was war zuerst da: das Zucken oder der Falltraum?

Spannend: Laut Dr. Vorster ist es wahrscheinlich genau andersrum, als viele denken. Erst passiert die Zuckung – und dann „baut“ das Gehirn im Nachhinein eine Geschichte drum herum.

Es konstruiert einen Sinn – zum Beispiel: „Ich bin gestolpert“ oder „Ich falle vom Bordstein“. So entsteht die Illusion, dass der Traum die Zuckung ausgelöst hat – dabei ist es meist umgekehrt.

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Gibt es Auslöser für Einschlafzuckungen?

Ja, einige Faktoren können Einschlafzuckungen begünstigen – auch wenn sie völlig ungefährlich bleiben. Besonders häufig treten sie auf, wenn du:

  • gestresst oder angespannt ins Bett gehst
  • sehr erschöpft bist
  • Alkohol getrunken hast
  • oder der Tag allgemein „zu viel“ war

In diesen Fällen fällt dein Körper besonders abrupt in den Entspannungsmodus – was zu einem plötzlichen „Zucken“ führen kann, so als würde er den Stress „raus zucken“. Sozusagen ein letztes Abschütteln des Tages.

Aber auch wer vollkommen entspannt ist, kann eine Einschlafmyoklonie erleben. Es ist also kein sicheres Anzeichen für Stress – eher ein Zeichen dafür, dass dein Körper gerade loslässt. Eigentlich genau das, was er auch soll.

Muss ich mir Sorgen machen?

Ganz klar: Nein.

Einschlafzuckungen sind kein Hinweis auf eine Erkrankung. Sie sind nicht gefährlich, nicht behandlungsbedürftig und haben keinen negativen Einfluss auf deinen Schlaf. Menschen mit häufigen Einschlafzuckungen schlafen laut Studien genauso gut oder schlecht ein wie andere.

Im Gegenteil – manche sehen das Zucken sogar als positives Signal: „Ich bin gerade dabei einzuschlafen.“ So betrachtet ist es fast wie ein kleines Schlaf-Willkommenszeichen deines Körpers.Körpers.

Was tun bei Einschlafzuckungen? Tipps für entspannteres Einschlafen

Auch wenn du nichts „dagegen tun musst“, gibt es kleine Verhaltensweisen, die helfen können, wenn dich das Zucken beim Einschlafen nervt:

  • Abendroutine: Schaffe dir Rituale, die dir beim Abschalten helfen
  • Weniger Stress, weniger Alkohol: Klingt vielleicht wie das Gegenteil von Spass – hilft aber sehr
  • Mit Humor nehmen: Dr. Vorster sieht die Einschlafmyoklonie eher als kuriosen Freund

Und hey: Vielleicht ist es auch einfach dein Körper, der dir signalisiert – der Tag ist geschafft, du darfst jetzt schlafen.

Fazit: Ein kurzes Zucken, kein Grund zur Sorge

Das Zucken beim Einschlafen ist faszinierend, manchmal störend – aber vor allem ein ganz normales Phänomen. Es zeigt, dass dein Körper sich auf den Weg in die Ruhe begibt.

Und das ist eigentlich eine ziemlich schöne Vorstellung, oder?
Wenn du also das nächste Mal zuckst: Kein Grund zur Panik. Vielleicht ist das einfach dein Körper, der freundlich winkt: Gute Nacht, du darfst jetzt loslassen.

📢 Hör dir die komplette Episode mit Dr. Albrecht Vorster im Besser Schlafen Podcast an – überall, wo es Podcasts gibt.

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