Willkommen beim Besser Schlafen Podcast
Folge #140
Träume faszinieren uns seit Jahrhunderten. Ob wir fliegen, verfolgt werden oder alte Bekannte wiedersehen – nachts scheint unser Gehirn in eine ganz eigene Welt einzutauchen. Aber was passiert da eigentlich genau? Und vor allem: Was bedeuten unsere Träume wirklich?
In dieser Episode vom Besser Schlafen Podcast geht es gemeinsam mit Traum- Coach Marion Richter-Köppen um die spannende Frage, ob Träume wirklich eine Botschaft enthalten – oder ob unser Gehirn einfach wild drauflos fantasiert. Lass uns gemeinsam eintauchen in die Welt der Traumdeutung, manchmal wissenschaftlich erklärt und mit viel Herz, Leidenschaft und Neugier erzählt.
Warum träumen wir überhaupt?
Fangen wir bei den Basics an: Träume sind keine magischen Eingebungen, sondern das Ergebnis verschiedener Prozesse.
Das Gehirn verarbeitet Eindrücke, Erinnerungen und Emotionen des Tages. Dabei entstehen oft surreale Bilder oder Geschichten. Es ist ein bisschen so, als würde unser Unterbewusstsein einen Film drehen – mit uns in der Hauptrolle.
Die Bedeutung von Träumen: Mythos oder Realität?
Viele Menschen fragen sich: Was will mir mein Traum sagen? Gibt es eine tiefere Bedeutung hinter den Bildern? Laut Marion ist die Sache nicht so einfach. Die populäre Vorstellung, dass jedes Symbol – etwa ein Flug oder der Verlust von Zähnen – eine ganz bestimmte Bedeutung hat, ist wissenschaftlich nicht haltbar.
Stattdessen plädiert sie für einen individuellen Zugang: Träume sagen etwas über dich – aber nicht in Form eines allgemeinen Codes, sondern im Kontext deines eigenen Lebens. Wenn du also regelmäßig träumst, dass du eine Prüfung nicht bestehst, heißt das vermutlich nicht, dass du durchfällst – sondern dass du gestresst bist oder dich unter Druck fühlst.
Warum träumen wir immer wieder dasselbe?
Wiederkehrende Träume sind ein Hinweis darauf, dass ein bestimmtes Thema in deinem Leben noch nicht verarbeitet ist. Marion erklärt, dass unser Gehirn dazu neigt, ungelöste Konflikte oder intensive Emotionen „nochmal aufzugreifen“. Träume sind also eine Art Wiederholungsschleife unseres emotionalen Alltags – und geben uns Hinweise, wo es noch hakt.
Woher kommen Albträume?
Auch Albträume sind normal – und nicht sofort ein Zeichen für ein psychisches Problem. Sie treten vor allem in belastenden Lebensphasen auf oder wenn wir emotional aufgewühlt sind. Marion rät: Wenn du regelmäßig unter Albträumen leidest, kann es helfen, tagsüber bewusst zu reflektieren, was dich beschäftigt – oder mit einer vertrauten Person darüber zu sprechen.
Kann man lernen, seine Träume zu deuten?
Die Antwort ist: Ja – aber nicht mit einem Lexikon. Marion betont, dass der wichtigste Schritt zur Traumdeutung darin liegt, sich regelmäßig mit seinen Träumen zu beschäftigen:
- Was habe ich in der Vergangenheit erlebt?
- Welche Gefühle hatte ich im Traum?
- Gibt es Parallelen zu meinem Alltag?
Diese Reflexion kann helfen, Muster zu erkennen und sich selbst besser zu verstehen – ganz ohne esoterischen Überbau.
Der Unterschied zwischen Wissenschaft und spiritueller Deutung
Natürlich gibt es auch die spirituelle Traumdeutung, die mit festen Symbolen arbeitet. Die wissenschaftliche Forschung ist da jedoch zurückhaltend. Für Marion ist klar: Es ist völlig okay, Träume spirituell zu betrachten – solange man das für sich einordnen kann und nicht als allgemeingültige Wahrheit sieht.
Fazit: Träume verstehen heißt, dich selbst besser zu verstehen
Träume sind ein Fenster zu unserem Inneren. Sie sind keine Prophezeiungen, aber oft ein Spiegel dessen, was uns im Alltag beschäftigt – bewusst oder unbewusst. Die wissenschaftliche Traumforschung zeigt uns, dass Träume vor allem dazu da sind, Erlebtes zu verarbeiten und emotionale Balance zu schaffen.
Also: Wenn du das nächste Mal aufwachst und dich fragst „Was war das denn bitte für ein Traum?“, dann nimm‘ dir kurz Zeit. Vielleicht steckt darin ein kleiner Hinweis auf das, was in deinem Leben gerade wichtig ist